Unter dem Motto “Miteinander geht es leichter als gegeneinander” wurde bereits vor längerer Zeit von Kuhwaidi und mir das Projekt “Ansprechpartner” ins Leben berufen. Durch dieses Projekt sollten Förster, Jäger und auch Geocacher die Möglichkeit bekommen über einen “Ansprechpartner” Kontakt zueinander zu bekommen. Denn es ist nicht einfach heraus zu finden wer der anzusprechende Förster oder Jäger für ein Waldgebiet ist oder umgekehrt wer sich den hinter dem Pseudonym auf geocaching.com versteckt und wie ich diesen erreichen kann.
Genau das war für mich der Grund in dieser Woche wieder einmal aktiv zu werden unter dem Motto “Miteinander geht es leichter ….!”.
Ich habe mich bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreis Steinfurt gemeldet um einen Gesprächstermin zu bekommen. Am Freitag war es dann soweit. Ich fuhr mit dem Cachemobile los um pünktlich um 10:00 Uhr meinen Termin wahrzunehmen. Empfangen wurde ich vom Sachgebietsleiter und zwei weiteren Mitarbeitern die mit Akten und Ausdrucken zum Thema „Geocaching“ unterm Arm den Besprechungsraum betraten.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurden dann auch direkt Fragen zum Thema Geocachen gestellt.
Wie werden die Orte für Caches ausgewählt; Wie weit müssen die Caches auseinander liegen; Welche Regeln müssen beim Cachelegen befolgt werden; etc.
Ich beantwortete die Fragen und bot gleichzeitig an auch weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen wenn es um Fragen zu geocaching.com geht.
In unserem Gespräch wurde durch die Untere Landschaftsbehörde deutlich gemacht, dass sie es erstmal unproblematisch sehen wenn Caches im NSG liegen. Voraussetzung dafür ist allerdings das die Caches und Stationen in Naturschutzgebieten am Wegesrand liegen. Wenn diese Bedingung erfüllt wird, besteht erst einmal kein Einwand gegen Caches im NSG.
Bedenken gibt es dahingegen bei Nachtcaches. Hier wird davon ausgegangen das die Tiere des Waldes in ihrer Nachtruhe gestört werden und es deshalb sehr bedenklich ist. Ein weiteres großes Problem stellt für die Untere Landschaftsbehörde das Cachen in Stollen und Höhlen dar. Denn dort werden die Sommer- und Winterquartiere der Fledermäuse gestört.
Fledermäuse sind nützliche Tiere. Denn sie fressen gerne kleine, lästige Insekten, wie Mücken, Fliegen, Nachtfalter, Käfer und auch verschiedene Spinnen. Manche fressen sogar Käfer, die auf dem Boden leben. Als Beispiel sei hier die Wasserfledermaus genannt. Diese frißt jede Nacht bis zu 5000 Mücken!
Und auch wenn man es nicht glaubt, Fledermäuse helfen uns auch in der Land- und Forstwirtschaft. Wie? Ganz einfach. Sie fressen schädliche Käfer, die sonst die Bäume oder Pflanzen zerstören würden. So muss man weniger Gift gegen die Insekten verwenden und der ganzen Natur geht es besser!
Winterquartiere der Fledermäuse
Im Sommer frisst sich die Fledermäuse Fett für den Winter an und sucht sich dann einen guten Ort für den Winterschlaf: das Winterquartier. Damit die Fledermaus den Winter überlebt, muss das Winterquartier gewisse Qualitäten aufweisen.
Sehr wichtig ist eine konstant niedrige Temperatur bei hoher Luftfeuchte. Die optimale Temperatur ist dabei von Art zu Art verschieden, liegt jedoch meist im Bereich von 2 bis 5 Grad Celsius.
Da eine Fledermaus bei einer Störung im Winterschlaf leicht aufwacht und dann sehr viel Energie verbraucht, sucht sie sich auch ein ruhiges Quartier. Störungen von Winterquartieren (auch durch Fledermausschützer) sind aufgrund dieser Tatsache möglichst zu vermeiden und sogar gesetzlich verboten.Das mit dem am 1. März 2010 novellierten Bundesnaturschutzgesetz (siehe BNatSchG, § 39, Abs. 6) besagt, dass es gesetzlich verboten ist (mit Ausnahmen), in der Kernzeit vom 1. Oktober bis 31. März Höhlen und andere unterirdischen Räume aufzusuchen, die als Winterquartier von Fledermäusen dienen.
Denn ruhige und von der Temperatur passende Plätze sind für die Fledermaus oft schwer zu finden. Sie versucht in Kellern von Häusern, in Gewölben, in Felsenkellern oder in Höhlen unterzukommen. Jedoch gerade die alten Keller werden immer seltener und Höhlen werden auch im Winter von uns Cachern betreten, so dass die Fledermaus immer neue Winterquartiere suchen muss. Bitte helft mit und versucht die Fledermäuse in Ihren Quartieren nicht zu stören. Gerade im Winter soll man die schlafenden Tiere niemals stören oder aufwecken. Das kann zu ihrem Tod führen, da ihr Fettreserven durch den erhöhten Stoffwechsel zu schnell verbraucht werden.
Doch es gibt nicht nur Winter- sondern auch Sommerquartiere.
Damit sich eine Fledermaus im Sommerquartier wohlfühlt, muss auch dort das Mikroklima passen. Das bedeutet, das Quartier muss gewisse Temperaturbedingungen aufweisen und darf nicht zu trocken sein. So kann es auch sein, dass dieselbe Höhle sowohl im Winter als auch im Sommer von Fledermäusen bewohnt ist.
Störungen
Fledermäuse reagieren sehr sensibel auf Störungen in ihrem Quartier. Werden Quartiere häufiger von uns Menschen begangen, kann dies zum Auszug der gestörten Tiere führen. Werden gute Quartiere knapp, kann ein Umzug in ein schlechteres Quartier höhere Sterblichkeiten mit sich bringen. Doch gestört fühlen sich die Fledermäuse nicht nur wenn die Höhlen betreten werden, sondern auch dann, wenn man sich vor der Höhle laut verhält. Somit sind auch Caches an Höhleneingängen (auch an solchen die Vergittert sind aus Artenschutz Gründen) nicht gern gesehen.
Außer der Probleme mit den Fledermäusen wurde noch das T5er Cachen angesprochen. Dieses stellt eigentlich, wenn es nicht im Naturschutzgebiet praktiziert wird, auch erst mal kein Problem dar. Doch wenn ein Klettercache an einer Steilwand liegt, an der auch ein Uhu seinen Horst mit Jungtieren hat, kann es durchaus zu Problemen kommen. Durch die Kletterer fühlen sich die Alttiere ggf. gestört und kehren nicht zu ihrem Horst zurück um die Jungtiere mit Nahrung zu versorgen. Welche dann dem Hungertod ausgeliefert sind. Dieses gilt es zu vermeiden und entsprechend Rücksicht zu nehmen. Ein solcher Cache muss umgehend deaktiviert und entfernt werden. Eventuell muss der Cache auch ins Archiv, doch das kann man dann mit der Unteren Landschaftsbehörde klären.
Generell möchte ich Euch, liebe Mitcacher, darum bitten ein wenig mehr auf Eure Umwelt zu achten wenn ihr Cachen geht. Und das ihr auf den offiziellen Wegen bleibt, unabhängig von Naturschutzgebieten, ist doch wohl Ehrensache. Schließlich wollen wir alle doch nur die schöne Natur genießen und dabei ein wenig Spaß beim Suchen und finden haben. Das verschmutzen, stören oder zerstören von Flora und Fauna ist dabei nicht gewollt und zu vermeide.
Die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Steinfurt und ich werden auch weiterhin in Verbindung bleiben. Sollte es was neues geben, werde ich Euch hier als auch im podKst darüber informieren. In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein, dass ich noch eine Karte der aktuellen und geplanten Naturschutzgebiete im Kreis Steinfurt bekommen habe. Ich werde versuchen diese entweder zu digitalisieren oder evtl. direkt eine digitale Fassung zu bekommen. Solltet ihr also Fragen zu den NSG’s im Kreis Steinfurt haben, schreibt oder ruft mich an. Ich werde gern weiterhelfen bzw. einen Kontakt herstellen. In diesem Sinne HAPPY HUNTING.