Während einer Autofahrt mit Olddeath erzählte er mir vom seinem GeoMüll Vorhaben.
Vor ein paar Tagen kam mir die Idee das man doch einfach hinfahren kann und den Müll holen und entsorgen kann. Eine Art GeoMüll-Entsorgers! Mit Hilfe eines Reviewers und dessen Einblicks ins Listing würde man ja die Stationen finden.
Quelle: Olddeath Blog
Noch während der Fahrt riet ich ihm davon ab da ich der Meinung war das dieses rechtliche Probleme geben würde.
Warum rechtliche Probleme?
Die versteckten Caches sind zwar Besitzlos aber noch lange nicht Herrenlos.
BESITZ
In der juristischen Fachsprache bezeichnet der Begriff Besitz (lat. possessio) die tatsächliche Herrschaft über eine Sache, auch wenn diese Herrschaft gegebenenfalls nicht rechtmäßig besteht. „Besitz“ bedeutet also, dass jemand über eine Sache verfügt, sie in seiner Gewalt hat, unabhängig davon, ob die Sache sein Eigentum ist oder nicht,
Quelle: Wikipedia
Herrenlos
Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) musste Regelungen für die Fälle vorsehen, bei denen eine bewegliche Sache niemals jemandem gehört hat oder der frühere Eigentümer auf sein Eigentum verzichtet und den Besitz aufgegeben hat. Darin unterscheidet sich die herrenlose Sache („res nullius“) von der lediglich besitzlosen Sache, die sich jemand nicht unmittelbar aneignen kann, sondern allenfalls als Fundgegenstand (§ 965 BGB) oder Schatz (§ 984 BGB) unter strengen Voraussetzungen angeeignet werden kann. Die besitzlose Sache hat nämlich grundsätzlich einen Eigentümer und ist daher nicht herrenlos.
Quelle: Wikipedia
Für mich bedeutet das, dass man einen Cache, der vom Besitzer nicht mehr gepflegt wird höchstens zum Fundbüro (Fundrecht) bringen könnte. Was aber voraussetzt das dieser vorher Archiviert wurde. Aber ihn einfach einsammeln, beschädigen, entsorgen oder behalten bzw. die Materialien in eigen Caches verbauen ist rechtlich (nach meiner interpretierung) nicht zulässig.
Die einigste verbleibende Möglichkeit, ohne das Fundbüro einzuschalten, wären in meinen Augen die Dose einzusammeln und das ganze per Log bzw. Note zu kommentieren. Die eingesammelten Sachen müssten dann aber aufbewahrt werden bis sich der Owner meldet. Sollte dieser sich nicht melden bleibt wieder nur das Fundbüro. Oder?
HAPPY HUNTING
Wizardland
Erfahrung von meiner Seite:
Ich ging einen (sehr schwierigen) Multi an, an dem es schon bei Station 4 Probleme mit dem Fund der “Dose” gab. Also teilten ein Freund und ich uns auf und fanden die Station, sogar als St4 bezeichnet. Ordentliche Koordinaten, weiter ging es. Je weiter wir kamen , desto schlechter wurde unser Gefühl, weil das war eigentlich ein neuer Multi, die gefundenen Dosen waren alle wetterbedingt eher alt. Die Fragen vorher waren knackig, jetzt nur noch Koords.
Trotzdem, wir liefen weiter und spätestens nach Station 8 wussten wir, hier stimmt was nicht! Sollte der eigentliche Cache nicht nur 6 Stationen haben?
Wir telefonierten mit den Ownern (durch Zufall die Nummer gehabt) und kamen irgendwann darauf, dass wir eine komplett andere Runde ab St4. angegangen waren. Deren Station 4 lag eigentlich irgendwo bei blablabla (da standen wir schon drauf, hatten es aber nicht erkannt).
Nun, WEM gehörte diese alte , nicht abgeräumte Runde, wo wir sogar einen Keramikpilz fanden, also richtig halbwegs hochwertige Station?
DA einen Reviewer, der einem sagt, “Ihr seit hier im Feld von dem archiviertem trallalla…” wäre hilfreich gewesen.
Wir kamen irgendwann darauf, dass es eine alte Jubirunde von einem befreundeten Cacher für einen befreundeten Cacher war (alle durchtelefoniert) und haben dann gleich vor Ort sämtliche Dosen eingesammelt, sogar 1,7 km zurück gelaufen um die zu greifen.
Ich habe den ursprünglichen Owner gefragt, ob sowas denn wohl sein müsste, er hatte Argumente, ob gut oder schlecht, aber diverse Umstände hinderten ihn, da wieder “aufzuräumen”.
Er verriet uns die alten Finalkoords (wir hatten ja nur von 5 bis 11 eingesammelt) und am nächsten Tag wussten wir, warum er sich da nicht mehr hintraute.
Also streng mit dem Rücken zur Wand gingen Cacherkollege und ich durch dieses “Paradies”, Beobachter und andere Interessenten im Nacken, und fanden das Finale…. In einem Zustand, den ich lieber nicht beschreiben möchte…..
Nur soviel: Man mochte es nicht wirklich anfassen, ein Logbuch war als solches nicht mehr erkennbar.
Die, ich sag mal, “abgesoffene” Dose wurde sehr schön von den umliegenden braun angehauchten Taschentüchern verdeckt und die weissgräulichen Flüssigkeiten drumrum und drinrin ergaben im schwindenen Sonnenlicht schon fast eine Atmosphäre von Romantik in Rosa.
Irgendwann erkannte auch wohl unser hartnäckischster “Verfolger”, das wir wohl nur an Dosen interessiert sind und liess uns in Frieden ziehen.
Das war vor ca. einem Jahr.
NUN, vor einer Woche, wurde ich von einem Cacherkollegen angeschrieben, der wohl schon seit dem Start des schwierigen Multis auf die falsche Fährte des alten Jubicaches kam. Er fragte mich, als quasi FTFler, ob das denn wohl sein könnte und ich sagte “Ja, aber nicht richtig”
Er hat jetzt wohl auch die letzten Stationen des alten Relikts an sich genommen (ausser Finale!) und somit dürften da für den äußerst schweren aber empfehlenswerten Multi Richtung Spelle nichts mehr im Wege stehen. Und die Hinterladerfraktion hat jetzt auch endlich ihre Ruhe….
Ich habe die Dosen und Stationen bei mir liegen, der Owner weiss das, kann er gerne haben. Die Story ist, daß er das eh aufgegeben hat und selber null Interesse zeigte, den Müll einzusammeln. Nur weil wir die Telefonnummern der ansässigen populären Cacher hatten, kamen wir auf diesen Affront.
Ein Reviewer zur Konfliktlösung hätte da auch aussenstehenden garantiert helfen können.
Trotzdem sollte JEDEM bewusst sein, das es wichtig ist, auch bei Aufgabe eines Caches die Relikte zu entfernen. Leider denken einige immer nur “hin und wenn wech, dann wech, wat kümmert mich der Mist…”
Noch ne Story erzähl ich im nächsten Beitrag
Gruß
Aenders
Noch so’n Ding:
Da lauf ich so mit Memoriam und meiner Mama, die ich zum Ersten mal zum Geocachen überreden konnte durch den Mesum/Hauenhorster Wald. “Do You Speak English” war die Frage.
Das Rätsel hatten wir gelöst.
Am Startpunkt gab es erst mal Verwirrung. Ich fand eine Dose unten im Wurzelwerk eines Baumes, meine Mama, Neucacherin, fand noch ne Dose im gleichen Baum auf Augenhöhe…… (ja, das war jetzt ein Spoiler, aber wenn Ihr wüsstet, wie groß meine Mama ist….)
Beide Dosen ziemlich gleich gestaltet, in beiden Dosen war ein laminierter Zettel mit Koords. Die ersten waren 60m entfernt, die anderen 280m.
Also erst mal die 60m angehen. Gucken, Suchen, Pflügen, NICHTS.
Also die 280m-Koords. Bach, Versteckmöglichkeit quasi null. Gucken, Suchen, Pflügen, Tauchen, NICHTS.
Noch mal zurück in die 60er. Gucken, Suchen, Verzweifeln, NICHTS. Aufgegeben….
Owner angeschrieben “Nööhhhhh, da gibt es keine zweite Dose…meine war die da wo…..” Fotos geschickt, Koords nochmal korrigiert, hat sich sofort gekümmert, sehr lobenswert!
Aha. also wieder ein Relikt gesammelt. Nur wem gehört das? Ganz genau weiss ich das bis heute nicht. Vielleicht ein DWA-Relikt, obwohl ich da alles hatte und mich nicht an sowas erinnern kann.
JETZT ein Reviewer, der mir sagen könnte “Du, die Dose war mal GCXYZABDE”
Ich finde die Idee nicht schlecht!
Gruß
Aenders